Winterberg (pps) Während Weltmeister Felix Loch sein Comeback nach einer Schulterverletzung erneut verschieben musste), bietet sich vor der dritten Station des Viessmann-Weltcups am kommenden Wochenende (13./14. Dezember 2008) in Winterberg an der Spitze der Herren-Gesamtwertung das gewohnte Bild. Nach zwei Rennen in Igls (Österreich) und Sigulda (Lettland) führen der zweimalige Olympiasieger Armin Zöggeler (ITA) und der zweimalige Weltmeister David Möller (GER) punktgleich das Klassement an.
Dagegen muss Felix Loch weiter auf sein Saisondebüt warten. Die lädierte Schulter des jüngsten Rennrodel-Weltmeisters aller Zeiten lässt keinen Start in Winterberg zu. „Felix benötigt noch zwei Wochen Rehabilitation, die kann er am besten in Berchtesgaden machen“, erläuterte Norbert Loch, Bundestrainer und auch Vater, das Ergebnis eines Belastungstests am Montag. Der 19-Jährige hatte sich die Verletzung am Schultereckgelenk (zwei Bänderrisse) bei einem Sturz auf der angehenden Olympiabahn in Whistler (Kanada) zugezogen.
„Es kommt nicht alle Tage vor, dass ich ausgerechnet auf der ungeliebten Bahn in Sigulda das ‚Gelbe Trikot’ des Spitzenreiters übernehme - wenn auch gemeinsam mit Armin“, sagte Möller in Lettland. Im Vorjahr lieferten sich Möller und Zöggeler den gesamten Winter über ein packendes Duell um den Gesamtweltcup, bei dem der 34 Jahre alte Südtiroler am Ende die Nase vorn hatte und zum siebten Mal triumphierte. Möllers Name ist hingegen noch nicht in der Siegerliste der Gesamtwertung verewigt.
Igls-Sieger Andi Langenhan (GER) büßte mit Rang 13 in Sigulda ebenso alle Chancen ein wie zuvor schon Albert Demtschenko, der dem Sturz von Igls den Sieg in Sigulda folgen ließ. „Das war die richtige Antwort“, sagte der Russe, der nach seiner „Nullnummer“ in Österreich aber so gut wie keine Möglichkeit hat, den Viessmann-Weltcup nach 2006 ein zweites Mal zu gewinnen. So läuft wohl alles wieder auf ein Duell zwischen Titelverteidiger Zöggeler und seinem Dauer-Herausforderer Möller hinaus.
Bei den Damen lässt Tatjana Hüfner (GER) mit ihrem neunten Sieg hintereinander im Viessmann-Weltcup keinen Zweifel, wer am Saisonende den Weltpokal in den Händen halten wird. Dabei denkt die zweimalige Weltmeisterin nur von Rennen zu Rennen, Fragen nach ihren Saisonzielen wehrt die 25-Jährige geschickt mit Allgemeinplätzen („Fahrlage verbessern, am Start zulegen“) ab.
Mit einem Vorsprung von zwei Hundertstelsekunden auf die Ukrainerin Natalia Jakuschenko rettete Hüfner in Sigulda zudem die seit nunmehr 83 Viessmann-Weltcup-Rennen andauernde deutsche Siegesserie und löste zugleich einen bislang unbekannten Jubel im deutschen Lager aus. Hüfner: „Der Jubel in unserer Mannschaft zeigt, dass wir einen sehr guten Teamgeist haben.“ So ganz nebenbei bastelt die Titelverteidigerin im Viessmann-Weltcup an ihrem eigenen Rekord, blieb zum neunten Mal in Folge siegreich und ist seit nunmehr einem Jahr ungeschlagen. „Meine kleine Serie läuft da so mit“, sagt sie selbst zurückhaltend. Dabei war es vor der Oberwiesenthalerin noch keiner anderen Rennrodlerin gelungen, so lange im Weltcup unbesiegt zu bleiben.
Im Doppelsitzer dagegen wechseln sich die Sieger von Woche zu Woche ab. Zum Auftakt in Igls hatten noch die Italiener Gerhard Plankensteiner/Oswald Haselrieder überraschend die Nase vorne, in Sigulda siegten dann ihre Landsleute Christian Oberstolz/Patrick Gruber. Und im Weltcup führen die Olympiasieger und Ex-Weltmeister Andreas Linger/Wolfgang Linger aus Österreich nach zwei zweiten Plätzen das Klassement an.
In Winterberg wollen auch die deutschen Doppelsitzer, die bislang noch nicht überzeugen konnten, ihr Können zeigen. „Da greifen wir an“, lautet die Parole der Olympiasieger von 2002, Patric Leitner und Alexander Resch, die in Igls und Sigulda nicht über die Plätze fünf und neun hinauskamen. Die Titelverteidiger klagten in Sigulda über Materialprobleme - eine erfolgreiche Titelverteidigung kann das Duo damit praktisch abschreiben.