Olympiasieger Andreas Linger: „Das Geschehen wird neu durchgemischt“
Innsbruck-Igls (pps) Gleich fünf hochkarätige Doppelsitzer stellten nach dem Olympiawinter ihre Schlitten endgültig in die Ecke. „Das Geschehen wird neu durchgemischt“, kommentierte Andreas Linger, zusammen mit Bruder Wolfgang 2006 und 2010 Olympiasieger, die Situation vor dem neuen Winter.
Ihre Rücktritte erklärten Tobias Schiegl/Markus Schiegl (AUT / Weltmeister 1996 und 1997), Gerhard Plankensteiner/Oswald Haselrieder (ITA / Olympia-Dritte 2006 und Weltmeister 2009), Mark Grimmette/Brian Martin (USA / Olympia-Zweite 2002 und Olympia-Dritte 1998), André Florschütz/Torsten Wustlich (GER / Olympia-Zweite 2006 und Weltmeister 2001, 2005 und 2008) sowie Patric Leitner/Alexander Resch (GER / Olympiasieger 2002 und Olympia-Dritte 2010 sowie Weltmeister 1999, 2000, 2004 und 2007). Zusammen gewannen die fünf Duos insgesamt 44 Medaillen (14 Gold – 10 Silber – 20 Bronze) bei Olympischen Winterspielen, Welt- und Europameisterschaften.
Angesichts dieses einschneidenden Umbruchs zählen die Linger-Brüder als zweimalige Olympiasieger, Weltmeister 2003 und Europameister 2010 zwangsläufig zu den Top-Favoriten bei den 42. FIL-Weltmeisterschaften in Cesana (Italien) Ende Januar 2011 und im Viessmann-Weltcup. „Der Gesamtweltcup, der uns in der Titelsammlung ja noch fehlt, bleibt ein großes Ziel“, sagte Andreas Linger, fügt aber hinzu: „Wir wollen uns aber daran nicht festbeißen. So ein Erfolg muss sich über die ersten Rennen hinweg langsam entwickeln.“
Zumal der Tiroler die Konkurrenz nicht unterbewertet. Andreas Linger: „Wir schätzen Oberstolz/Gruber aus Italien ganz hoch ein. Und natürlich die beiden Sics-Brüder aus Lettland als aktuelle Olympia-Zweite.“ Auf der Linger-Rechnung stehen auch Tobias Wendl/Tobias Arlt (WM-Zweite 2008 und EM-Zweite 2010), die in Deutschland im „liegenden Wechsel“ in die Fußstapfen von Leitner/Resch und Florschütz/Wustlich treten sollen.
„Trotz zweier Weltcup-Siege im vergangenen Winter mussten Wendl/Arlt wegen der starken internen Konkurrenz bei Olympia zuhause bleiben“, sagt Andreas Linger, der nach dem Schiegl-Rücktritt aber auch die Team-interne Konkurrenz hoch einschätzt. „Peter Penz/Georg Fischler erging es ähnlich wie den beiden Tobis, auch sie verpassten Olympia nur ganz knapp.“