Vorschau 9. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup in Yanqing (CHN):
FIL Weltcup-Finale in Yanqing / Alle Entscheidungen im Gesamtweltcup sowie Team-Staffel noch offen

Yanqing Sliding Center

Yanqing (FIL/19.02.2025) Zum großen Finale der 48. FIL EBERSPÄCHER Weltcup-Saison geht es für die Athlet:innen an diesem Wochenende am 15. bis 16. Februar auf der Olympiabahn von Peking 2022 im Yanqing Sliding Center um die finalen Weltcuppunkte. Neben den Rennen im EBERSPÄCHER Rodel Weltcup steht am Sonntag die letzte Staffel des EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW auf dem Programm. Es wird ein besonderes Finalwochenende, denn alle Entscheidungen in den jeweiligen Disziplinen sind noch offen. 25 Damen, 30 Herren, zehn Damen Doppelsitzer und 15 Herren Doppelsitzer sowie acht Staffeln aus 15 Nationen haben für den finalen Rodel-Weltcup der Saison 2024/25 gemeldet.

Die Rodelelite war zum letzten Mal vor drei Jahren auf der traumhaft gelegenen und bei vielen Athleten beliebten Bahn zu Gast. Mit Anna Berreiter (GER, Silber), Wolfgang Kindl (AUT, Silber), Dominik Fischnaller (ITA, Bronze) und den Doppeln Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER, Gold), Toni Eggert (GER, Silber) und Thomas Steu  (AUT, Bronze) sind zahlreiche Medaillengewinner der Olympischen Winterspiele 2022 in Yanqing im aktuellen Weltcup vertreten.

Erfolgreiche Premierensaison in den Mixed Events

Mixed Singles Podium, World Champs, Whistler 2025

Nachdem letzte Woche auf der Olympiabahn von 2018 in PyeongChang (KOR) die goldenen, silbernen und bronzenen Kugeln im EBERSPÄCHER Mixed Event Weltcup presented by SKECHERS vergeben wurden, geht es jetzt noch um die Kristallkugeln für die Gesamtsieger im EBERSPÄCHER Rodel Weltcup und um die Entscheidung im EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW.

In der Premierensaison setzte sich im Mixed Einsitzer GER 1 mit 270 Punkten vor GER 2 (240 P.) und AUT 2 (216 P.) durch. Bei diesem Wettbewerb durften erstmals auch internationale Teams starten. Natalie Maag (SUI) und Alexander Ferlazzo (AUS) fuhren mit 127 Punkten auf Platz sieben. Im Mixed Doppelsitzer gewann Team GER 1 mit 246 Punkten vor GER 2 (230 P.) und AUT (212 P.).

„Das Feedback auf den neuen Mixed Event World Cup ist durchweg positiv, weil er genau das erfüllt, was wir als FIL erreichen wollten“, freut sich Matthias Böhmer, Sportdirektor der FIL. „Ziel war es, alle Mitgliedsnationen einzubinden, unabhängig davon, ob sie eine eigene Mannschaft haben oder ein internationales Team bilden. Im Sinne der Nachhaltigkeit war es auch wichtig, dass für die Bahnen keine zusätzlichen Investitionen erforderlich waren, um den neuen Wettbewerb umzusetzen, sondern dass die bestehende Infrastruktur genutzt wurde. Während die Wettkämpfe in Lillehammer noch recht lang waren, haben wir die Zeitabstände immer weiter reduziert, sodass wir am Ende 45 Minuten Wettkampf hatten. Und den Zuschauern wurde alles geboten: Touchpad, Reaktionsstart am Tor, dramatische Stürze, verschiedene Gewinner und Verlierer. Wir sind sehr zufrieden und streben mit diesem neuen Event definitiv die Olympiabewerbung für 2030 an.“

Gesamtweltcup-Entscheidung bis zuletzt spannend

Max Langenhan, Oberhof 2025

Neben den Kristallkugeln für den Sieg im EBERSPÄCHER Gesamtweltcup in den einzelnen Disziplinen werden an diesem Wochenende von der FIL auch die JOSKA-Trophäen für den EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW vergeben. Nach acht von neun Weltcuprennen führen Madeleine Egle, das Damen-Doppel Selina Egle/Lara Kipp (alle Österreich) sowie Max Langenhan und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt (alle Deutschland) derzeit die Gesamtweltcupwertung an.

Nachdem Vorjahressiegerin Julia Taubitz (GER) und Madeleine Egle (AUT) beim ersten Weltcupsieg von Lisa Schulte (AUT) in PyeongChang beide deutlich das Podium verpassten, fahren alle drei noch um den Sieg im Gesamtweltcup. Egle führt mit 590 Punkten weiter vor Teamkollegin Schulte (570 P.) und Taubitz (557 P.), müsste bei einem erneuten Sieg von Schulte mindestens Zweite werden, um sich erstmals in ihrer Karriere die Kristallkugel zu sichern.

Spannend ist es auch noch bei der Entscheidung um den Gesamtweltcup der Herren. Dreifach-Weltmeister Max Langenhan (GER) führt mit 616 Punkten vor Nico Gleirscher (AUT, 558 P.) und Teamkollege Felix Loch (GER, 505 P.). Bei einem Sieg von Gleirscher müsste Langenhan mindestens Siebter werden, um seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.

Egle / Kipp, Whistler 2025

Im Gesamtweltcup der Damen-Doppel nehmen die Weltmeisterinnen Selina Egle und Lara Kipp (735 P.) ein komfortables Polster an 75 Punkten mit ins letzte Rennen, aber die Olympiabahn von Yanqing ist für alle neu und hat gezeigt, dass man erstmal ins Ziel kommen muss. Die Deutschen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (660 P.) sind die Einzigen, die den beiden Österreicherinnen, bei einem erneuten Sieg, noch gefährlich werden können. Auch im Herren-Doppel fällt die Entscheidung um die Kristallkugel beim letzten Rennen. Mit 85 Punkten haben sich die WM-Dritten von Whistler, Tobias Wendl und Tobias Arlt (GER, 645 P.), das größte Punktepolster von allen erfahren. Sie führen vor Thomas Steu/Wolfgang Kindl (AUT, 560 P.) und Martins Bots/Roberts Plume (LAT, 556 P.) die Rangliste an und müssen eigentlich nur ins Ziel kommen, um ihren insgesamt sechsten Gesamtweltcupsieg klarzumachen.

Mit insgesamt 50 Staffelsiegen führt Team Deutschland mit Abstand die ewige Statistik an. In dieser Saison konnte das Team von Cheftrainer Patric Leitner zwar nur eine der bisherigen vier Team-Staffeln gewinnen, landete ansonsten aber jeweils auf dem zweiten Platz. Deutschland führt das Ranking im Gesamtweltcup des EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW mit 355 Punkten vor Österreich (345 P.) und Lettland (215 P.) an.

Eine Übersicht zu den Weltcup-Gesamtständen und den einzelnen Disziplinen gibt es hier Weltcup Gesamtstände - Rennrodeln

Stimmen zum Weltcup-Finale:

Madeleine Egle (AUT): „Ich fand es schon sehr cool, dass wir am Dienstag die chinesische Mauer einmal nicht nur aus dem Auto sehen konnten und freue mich sehr auf das Weltcupfinale in Yanqing.“

Julia Taubitz (GER): „Ich freue mich sehr auf den Weltcupabschluss in China und finde es sehr gut, dass diese schöne Bahn endlich mal wieder im Kalender steht, weil ich zeigen kann, was ich hier wirklich kann. Ich bin zu Olympia zweimal Bestzeit gefahren, d. h. die Bahn liegt mir. Ich fahre dort sehr gerne. Die Bahn selbst ist ein Kunstwerk und landschaftlich drumherum ist es auch sehr schön. Für mich ist es mental der Höhepunkt dieser Saison und hoffe sehr, dass ich zweimal auf dem Schlitten ins Ziel fahre. Ich finde toll, dass es ein richtiges Battle mit Madeleine gibt. Letztes Jahr habe ich ja frühzeitig den Gesamtweltcup für mich entschieden. Das war auch toll, aber dieses Jahr darf man sich wirklich an keinem Wochenende einen Fehler erlauben, und das macht es sehr spannend. Natürlich würde ich meinen Titel sehr gerne verteidigen.“

Lisa Schulte, Pyeongchang 2025

Lisa Schulte (AUT): „Wir waren alle lange nicht mehr in Yanqing. Ich glaube wir müssen uns die Bahn alle ein bisschen neu erarbeiten. Und dann müssen wir einfach rausfinden, wo die Schlüsselstellen diesmal liegen. Gut starten und gut fahren ist natürlich immer der Schlüssel zum Erfolg. Wenn es sich zeitlich ausgeht, wollen wir diesmal ein bisschen was von der Kultur miterleben. Ich persönlich bleibe sowieso ein bisschen länger im asiatischen Bereich für meinen Urlaub nach der Saison und werde auf jeden Fall etwas mitnehmen.“

Nathalie Maag (SUI): „Auf die Olympiabahn in Yanqing freue ich mich sehr. Ich hatte dort eine super Olympiapremiere und kann es kaum erwarten, dort wieder zu fahren. Hier ist die Startkurve eine Herausforderung und dann muss man sehen, wie die Ausfahrt 13 steht. Ich war dreimal dort, und es war dreimal anders.“

Ashley Farquharson (USA): „Es wird aufregend sein, wieder auf die Bahn von 2022 zurückzukehren! Ich bin froh, dass ich die Chance bekomme, wieder dort zu rodeln, und ich freue mich darauf, dieses Mal mehr vom Land und der Kultur zu sehen.“

Selina Egle (AUT): „Es war eine sehr herausfordernde Woche in PyeongChang. Wir hatten im Training immer wieder Probleme, speziell aus der Neun heraus, es war auch ein Sturz mit Materialbruch dabei. Umso glücklicher sind wir, dass wir zwei solide Läufe zeigen konnten. Im zweiten waren etwas zu viele Fehler dabei, die deutschen Mädels haben verdient gewonnen. Jetzt gehen wir konzentriert in den letzten Weltcup und geben erneut unser Bestes.“

Dajana Eitberger (GER): „Der Saisonabschluss in China wird auch spannend. Ich glaube, es ist gerade für die Damen-Doppel eine Herausforderung, denn nach dem Start, also in der ersten und zweiten Kurve den Übergang zu treffen, und auch den Wechsel von Korea zu China, die Bahn entschleunigt  doch ein bisschen, sie fordert mehr das Fahrgefühl und das Gleiten, das wird bestimmt nicht einfach. Zudem stellt sich nach vier Wochen bestimmt auch ein Lagerkoller ein. Man darf auch nicht unterschätzen, dass man nach der WM auf der letzten Rille läuft und es wichtig ist, nochmal die Konzentration oben zu halten. Schließlich werden die letzten Weltcuppunkte eingefahren, und die können für das Gesamtergebnis der Saison enorm wichtig sein.“

Sophia Kirkby (USA): „Ich bin sehr aufgeregt, einen Weltcup auf der Olympiabahn von 2022 zu bestreiten. Das lässt die Olympischen Spiele 2026 näher rücken als je zuvor. Es ist eine neue Olympiabahn, die es zu erlernen gilt, was für Chevonne und mich ein gutes Training ist, denn wir müssen auch die italienische Bahn 2026 vor den Olympischen Spielen erst testen und kennenlernen.“

Max Langenhan (GER): „Ich freue mich sehr auf die Rückkehr nach Yanqing, weil es trotz Covid so traumhaft schön dort war. Es gibt keine schönere Bahn. Wenn man dort einfacher hinkäme, ist die Bahn in China für mich die beste Bahn der Welt, um Material nach vorne zu bringen, um Rodeln aufs Top Level zu bringen, weil du dort alles hast, was es dafür braucht. Deshalb ist es schade, dass wir so selten dort sind. Ich möchte den Weltcup dort jetzt einfach genießen, nicht nur weil es das letzte Rennen der Saison ist, sondern weil es in jedem Fall noch um den Gesamtweltcup geht. Auch deshalb wird es sehr interessant und spannend.“

Felix Loch (GER): „Jeder weiß, so richtig gerne wollte ich nicht noch mal nach Yanqing, aber diesmal sind die Umstände ja anders. Es wäre schön, wenn ich auf der Olympiabahn noch mal zwei gute Läufe fahren kann, und dann ist die Saison schon wieder vorbei. Für einen Podestplatz im Gesamtwelt muss aber auch hier alles zusammenpassen, vom Start bis ins Ziel und auch das Material muss passen, womit ich eigentlich momentan ganz zufrieden bin. Im Großen und Ganzen hat es diese Saison gepasst, vor allem auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr. Darauf war alles ausgerichtet, wir haben vieles probiert, und deshalb kann ich, denke ich, mit der Saison sehr zufrieden sein.“

Nagler / Malleier, Italien Rodel

Ivan Nagler (ITA): „Wenn ich ehrlich bin, war es anfangs nicht ganz so einfach für uns auf der Bahn vor den Olympischen Spielen 2022. Das ist jetzt aber schon wieder eine Weile her und wir sind gespannt, wie es läuft und freuen uns schon darauf. Wenn die Möglichkeit besteht, möchten wir diesmal auf jeden Fall die chinesische Mauer sehen. Es ist immer schön, auch die Sehenswürdigkeiten eines Landes zu kennenzulernen.“

Tobias Arlt (GER): „Auch wenn meine Erfahrungen bei Olympia nicht die Besten waren, bin ich in China natürlich mit dabei. Die Bahn mögen wir brutal gerne, es ist eine richtig schöne Bahn, ein unglaublich schönes Bauwerk, was die Chinesen hingestellt haben. Sie ist sehr lang und für uns mit sehr guten Erinnerungen verbunden.“

Tobias Wendl (GER): „Das Erste, was ich Bundestrainer Patric Leitner gefragt habe, war, ob wir dieses Mal auf die Chinesische Mauer können, weil uns beim letzten Mal in der Corona-Zeit alles verwehrt wurde. Er meinte, dass der Zeitplan sehr eng gestrickt ist, aber ich denke, wenn wir am Vormittag Training haben, dann bauen wir am Nachmittag nicht gleich am Schlitten, sondern schauen uns die Mauer oder die Umgebung an, um auch etwas von der Kultur zu erleben. Bisher kennen wir nur den Flughafen und die Bahn.“

Sean Hollander (USA): „Ich freue mich darauf, zum ersten Mal seit den Olympischen Spielen 2022 wieder in China zu starten. Als Zack und ich das letzte Mal dort waren, standen wir noch ganz am Anfang unserer Doppelkarriere, also wird es interessant sein, zu sehen, wie anders sich die Bahn anfühlt mit all den zusätzlichen Jahren an Rodelerfahrung, die wir jetzt haben.“

Zeitplan 9. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup, Yanqing (CHN)

Lokale Startzeit (=CET/MEZ)

Podium, Men's Doubles, Whistler 2025

Samstag, 22. Februar 2025

11:00 Uhr (04:00 Uhr) Nationencup
19:25 Uhr (12:25 Uhr) Damen Einsitzer, 1. Lauf
20:50 Uhr (13:50 Uhr) Damen Einsitzer, 2. Lauf
22:00 Uhr (15:00 Uhr) Damen Doppelsitzer, 1. Lauf
23:00 Uhr (16:00 Uhr) Damen Doppelsitzer, 2. Lauf

Sonntag, 23. Februar 2025

16:05 Uhr (09:05 Uhr) Herren Doppelsitzer, 1. Lauf
17:20 Uhr (10:20 Uhr) Herren Doppelsitzer, 2. Lauf
18:25 Uhr (11:25 Uhr) Herren Einsitzer, 1. Lauf
19:55 Uhr (12:55 Uhr) Herren Einsitzer, 2. Lauf
21:30 Uhr (14:30 Uhr) Team-Staffel

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