Siegertyp Wolfgang Kindl: Nach Erfolg im Doppel gewinnt er auch im Einzel
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Pyeonchang (FIL/15.02.2025) Überraschender Ausgang des Herrenrennens beim EBERSPÄCHER Rodel Weltcup in Pyeongchang (Südkorea): Wolfgang Kindl (Österreich) siegte vor Dominik Fischnaller (Italien) und dem Letten Kristers Aparjods. Mit der besten Fahrt im ersten Durchgang legte der 36-jährige Kindl den Grundstein, in der Summe seiner beiden Fahrten benötigte er für seinen elften Weltcuperfolg 1:35,422 Minuten.
Fischnaller hatte 0,092 Sekunden Rückstand. Aparjods konnte sich durch die schnellste Fahrt im zweiten Durchgang noch von Platz fünf auf die dritte Position mit 0,111 Sekunden Rückstand verbessern. „Obwohl ich die Bahn noch von den Olympischen Spielen im Kopf hatte, musste ich erst einmal wieder alles in Erinnerung rufen“, sagte der 26 Jahre alte Lette, der bei den Spielen 2018 Elfter geworden war. Dann gestand er: „Am Ende habe ich mich sehr wohl gefühlt.“
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Für Kindl war es nicht nur der erste Saisonsieg im Einzel, sondern auch das Ende einer langen Leidenszeit. Kurz vor der Saison erkrankte er an Pfeifferschen Drüsenfieber. „Ich muss mich bei allen bedanken, die mich in den vergangenen Wochen und Monaten unterstützt haben“, sagte er freudestrahlend. Denn er hatte in Pyeongchang gleich doppelten Grund zur Freude. Nur zwei Stunden nach dem Erfolg im Doppel mit Steuermann Thomas Steu gewann er auch das Einzelrennen. „Ganz ehrlich - am Start war ich richtig nervös“, gestand er, „aber es ist ein wunderbarer Tag. Ich war zwar immer schnell im Training, aber ein Rennen ist doch noch einmal etwas Anderes.“
Wolfgang Kindl schreibt Weltcup-Geschichte
Mit seinem Doppelsieg (Einzel und Doppel) beim EBERSPÄCHER Weltcup am 15. Februar 2025 in Pyeongchang tritt Wolfgang Kindl in die Geschichtsbücher des Rodelsports ein. Er ist seit dem Jahr 1977 erst der fünfte Athlet, dem es gelungen ist, an einem Weltcup-Wochenende sowohl im Einsitzer als auch im Doppelsitzer zu triumphieren!
Weltmeister Max Langenhan kam mit 0,160 Sekunden Rückstand auf Platz vier. Obwohl der Deutsche damit vier Plätze vor seinem schärfste Konkurrenten Nico Gleirscher platziert ist und seinen Vorsprung auf 58 Punkte vergrößern konnte, ist die Entscheidung im Kampf um die Weltcup-Kristallkugel vertagt. Nicos Bruder David Gleirscher kam hinter Langenhan auf Platz fünf (0,211 Sekunden zurück) vor Vize-Weltmeister Felix Loch (Deutschland/0,368).
In der Weltcupwertung kam Alexander Ferlazzo zwar mit 0,807 Sekunden Rückstand nur auf Platz neun, trotzdem jubelte der Australier. Er wurde American-Pacific-Champion vor den beiden US-Amerikanern Tucker West und Jonathan Gustafson. In der Asienmeisterschaft war der Japaner Seiya Kobayashi Gold vor Jing Li (China) und dem Koreaner Jimin Kim.