Sigulda (pps) Nach 22 Jahren kommt der Gesamtsieger im Viessmann-Weltcup wieder aus Deutschland. Felix Loch sicherte sich bei der achten von neun Stationen der Rennserie im lettischen Sigulda mit seinem sechsten Saisonsieg zum ersten Mal die Joska-Kristallkugel. Damit trat der Olympiasieger von Vancouver 2010 die Nachfolge seines Mentors Georg Hackl an, der im Winter 1989/1990 als vorläufig letzter Deutscher die Gesamtwertung hatte gewinnen können.
Dem dreimaligen Weltmeister Loch fehlt in seiner Trophäensammlung jetzt nur noch der Titel eines Europameisters, um alle möglichen Titel im Rennrodeln mindestens einmal gewonnen zu haben. Die Möglichkeit, dieses Manko auszumerzen, bietet sich dem 22-Jährigen schon am kommenden Wochenende im russischen Paramonovo beim Weltcup-Finale, bei dem gleichzeitig auch die EM-Titel 2012 vergeben werden.
Loch verbesserte sich auf der Kunsteisbahn im Baltikum von Rang fünf auf den ersten Platz. Zweiter wurde der Italiener Armin Zöggeler, der nur 0,053 Sekunden zurück lag und seinen 55. Erfolg im Viessmann-Weltcup hauchdünn verpasste. Auf Rang drei folgt der Lette Inars Kivlenieks, der erstmals auf dem Siegerpodest stand.
Im Weltcup ist Loch mit 745 Punkten der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen, auf Rang zwei folgte David Möller (557) vor Andi Langenhan (517).
Stimmen
Felix Loch
(GER / Olympiasieger 2010 sowie Weltmeister 2008, 2009 und 2012)
"Sigulda wird jetzt ja fast meine Lieblingsbahn. Im Vorjahr war ich hier nur 14. geworden. Das ist wirklich eine perfekte Saison für mich, im Weltcup bin ich – bis auf zwei Ausnahmen - von Sieg zu Sieg geeilt, habe den WM-Titel geholt. Besser geht es ja kaum noch.“
Armin Zöggeler
(ITA / Zweimaliger Olympiasieger und sechsmaliger Weltmeister)
„Das ist ärgerlich. Ich habe es selbst verfahren und gleich oben einen Fehler gehabt. Ob ich meine Karriere fortsetze, hängt wirklich von der Gesundheit ab. Die Bahn in Sochi schaue ich mir aber noch auf jeden Fall an. Und danach entscheide ich dann.“