Premiere für Nico Gleirscher: Führung im Gesamtweltcup verteidigt

Herren Podium, Sigulda 2025

Sigulda (FIL/05.01.2025) Nico Gleirscher hat im Ziel erst einmal die Faust geballt und seine Freude hinausgeschrien. Mit seinem Sieg beim EBERSPÄCHER Rodel Weltcup in Sigulda hat der 27 Jahre alte Österreicher die Führung in der Gesamtwertung verteidigt. Zum ersten Mal in seiner Karriere. „Und das ausgerechnet in Sigulda“, sagte er freudestrahlend. Doch dann gestand er: „Ich war unheimlich nervös vor dem zweiten Lauf, vor der Kurve 15 habe ich die Luft angehalten.“ Doch mit zweimal Laufbestzeit war sein souveräner Erfolg, der zweite in dieser Saison, nie in Gefahr. 1:35,199 Minuten betrug seine Siegerzeit.

Große Chancen hatte sich auch Kristers Aparjode auf seiner Heimbahn ausgerechnet. Doch 0,184 Sekunden haben dem Letten am Ende gefehlt. „Natürlich wollte ich unbedingt gewinnen, wie in der letzten Saison“, erzählte er, „aber für Nico hat’s nicht gereicht, er war einfach besser.“ Kleiner Trost: „Nun bin ich zum ersten Mal in dieser Saison auf das Podium gefahren.“

Nico Gleirscher, Sigulda 2025

Dort stand Max Langenhan neben ihm. Worüber sich der Deutsche ein wenig wunderte. Seine kuriose Analyse: „Im ersten Lauf bin ich richtig gut gefahren, bin aber zu langsam gewesen. Im zweiten war’s genau andersherum: Ich bin schlecht gefahren und dafür zu schnell gewesen. Ich habe einfach zu viele Fehler gemacht.“ 0,281 Sekunden haben auf Gleirscher gefehlt, den Langenhan in diesem Rennen für nicht schlagbar hielt. Positiv stimmen den Weltmeister seine Startzeiten, die sich langsam verbessern. 

Eine furiose Aufholjagd hat Dominik Fischnaller hingelegt. Nach Durchgang eins noch Siebter, steigerte er sich in Lauf zwei, wurde mit der drittbesten Laufzeit und 0,356 Sekunden Rückstand Vierter vor Felix Loch (Deutschland/0,414 Sekunden zurück) und dem Letten Gints Berzins (0,550).

Die tragische Figur des Rennens war Jonas Müller. Nach dem ersten Durchgang schien der 27-jährige Österreicher seinen Frieden mit der Bahn in Sigulda schließen zu können. Vor zwei Jahren war er schwer gestürzt, Platz acht in der vergangenen Saison war sein bestes Resultat. Als Drittplatzierter ging er in den Eiskanal, doch nach einem Fahrfehler in Kurve 14 verlor er den Schwung. Mit der 17. besten Laufzeit blieb nur noch Platz zwölf (0,846).