Präsident Josef Fendt mit emotionalem Abschied
Großgmain (FIL) Nach 26 Jahren an der Spitze der FIL und 35 Jahren in der FIL Exekutive verabschiedete sich Präsident Josef Fendt ganz bescheiden auf dem Online-Kongress mit einer emotionalen Abschiedsrede und erinnerte darin seinen Nachfolger Einars Fogelis, der kurz zuvor zum erst dritten Präsidenten in der 63-jährigen Geschichte der FIL gewählt wurde, an das wichtigste Ziel für die Zukunft: „Das Rennrodeln als olympischen Sport zu erhalten, muss für die künftige FIL-Führung absolut oberste Priorität haben“.
Seit den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer führte Fendt den Weltverband, zuerst kommissarisch und nach seiner Wahl beim Kongress im Juni 1994 in Rom offiziell. In seiner Amtszeit hatte der Silbermedaillengewinner der Olympischen Winterspiele von Innsbruck 1976 und zweimalige Weltmeister im Rennrodeln den Verband professionalisiert und auf eine solide finanzielle Basis gestellt. Die Aufnahme des Team Wettbewerbes in das Olympische Programm seit den Winterspielen 2014 in Sochi (RUS), die langjährigen Sponsoring-Partnerschaften, gesteigerte Fernseh-Präsenz und vieles mehr sind der Verdienst von Josef Fendt.
Der 73-jährige Sportfunktionär wird auch im IOC sehr geschätzt und ist Mitglied in der IOC-Kommission „Sport und Umwelt“ und brachte auch in der Vereinigung der Internationalen Wintersportverbände (AIOWF) seine Kompetenz und Ideen ein. So überraschte IOC-Präsident Dr. Thomas Bach seinen „langjährigen Weggefährten und Freund“ Josef Fendt in einer sehr persönlichen und bewegenden Videobotschaft und mit der Auszeichnung mit dem Olympischen Orden während des Online-Kongress. Der Olympische Orden wurde vorerst virtuell verliehen.
In geheimer Abstimmung hatten die Mitgliedsverbände der FIL im Vorfeld bereits den Weg bereitet und Sepp Fendt konnte noch während des Kongresses zum Ehrenpräsidenten der FIL ernannt werden. Der neu gewählte Präsident Einars Fogelis dankte zum Abschluss noch Josef Fendts Gattin Renate mit einem Blumenstrauß für die jahrelange Unterstützung ihres Mannes.
Zum Abschied gab es „Standing Ovations“, viel Lob und noch mehr Geschenke. Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) mit dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Schwab hat sich ganz etwas Besonderes einfallen lassen. Ab dieser Saison wird die traditionelle Seekurve der Kunsteisbahn am Königssee den Namen Josef Fendt Kurve tragen. Symbolisch wurde Sepp Fendt die personalisierte Namenstafel für die Kurve überreicht.
Bescheiden dankte Josef Fendt zu Abschluss: „Ich möchte einen großen Dank sagen an alle die mich in den letzten 26 Jahren als FIL-Präsident begleitet und unterstützt haben. Ohne diese Mithilfe hätte ich mein Amt so lang nicht ausführen können. Und natürlich ein großer Dank geht auch an meine Frau Renate, die zuerst meine Zeit als aktiver Rennrodler und dann meine Funktionärstätigkeiten nicht nur ertragen musste, sondern mich all die Jahre unterstützt hat.“