Mit Bahnrekord im ersten Lauf und der zweitschnellsten Zeit im zweiten Durchgang demonstrierte Gerald Kammerlander (AUT), dass er der derzeit dominante Läufer ist. „Ich weiß auch nicht, was ich heuer besser mache, vielleicht bin ich in den letzten Jahren zu verhalten gefahren, ich riskiere jetzt mehr“, versucht der HSZ-Soldat seine momentane Topform zu erklären. „Das Material passt hervorragend, ich mache weniger Fehler, es läuft einfach gut. Und hier vor heimischer Kulisse zu gewinnen ist natürlich etwas ganz besonderes.“ Mit einer Top-drei Platzierung im Gesamtweltcup oder einer WM-Medaille muss er die Saison beenden, um seinen Status als derzeit einiger Naturbahn-Sportler im HSZ zu behaupten.
Der Zweitplatzierte Patrick Pigneter (ITA) meldete sich eindrucksvoll mit einer Laufbestzeit im zweiten Durchgang zurück: „Ich bin froh, überhaupt hier zu sein, nach meinem Sturz letzte Woche. Meine Rennrodel habe ich dabei völlig zerstört, eine neue konnte ich nicht testen, weil ich bis gestern noch zu viele Schmerzen hatte. Für den zweiten Lauf haben ich dann meine ganz alte Rodel herausgekramt.“
Dass mit dem regierenden Europameister Robert Batkowski (AUT) immer zu rechnen ist, bewies der Tiroler einmal mehr mit seinem dritten Platz: „Ich bin zufrieden mit dem Podestplatz, aber der Zeitrückstand in den Läufen ist derzeit noch zu groß, da muss ich noch genau analysieren, woran das liegt.“
Von der Jägerin zur Gejagten wurde Renate Gietl (ITA) von einer Saison zur anderen. Während Ekatharina Lavrentejva (RUS) im Vorjahr noch eine Bestzeit nach der anderen vorlegte und Renate Gietl ab und zu mithalten konnte, haben sich die Rollen heuer umgekehrt. „Ich weiß selbst nicht genau, was sich verändert hat“, sagte Gietl nach ihrem zweiten Saisonsieg in zwei Rennen. „Das Material passt perfekt und ich fühle mich einfach gut in Form und stark, wenn ich oben am Start bin.“ So musste sich Lavrentjeva abermals mit dem zweiten Rang zufrieden geben. Melanie Batkowski konnte sich mit einem guten zweiten Lauf um einen Platz verbessern und schaffte neuerlich den Sprung aufs Podest. Sie war durch eine in St. Sebastian erlittene Knieverletzung noch leicht gehandicapt und hofft, in Unterammergau wieder voll fit zu sein.
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Fotos: Hermann Sobe