„Oberhof ist meine Heimbahn, St. Moritz mein Herz!“
St. Moritz (FIL/14.02.2023) Die Schweizer Rodlerin Natalie Maag ist seit Jahren als Einzelkämpferin für ihr Land im Rodel-Weltcup unterwegs. Die 25-Jährige trainiert seit zwölf Jahren in Oberhof und ist im Rahmen einer internationalen Kooperation zwischen Swiss Sliding und dem BSD (Bob- und Schlittenverband für Deutschland) mit dem deutschen Nationalteam auf Reisen. Sie hat mit neun Jahren mit dem Rodelsport begonnen und fuhr acht Jahre später in Altenberg ihr erstes Weltcuprennen. Beim Weltcup 2020/21 in St. Moritz feierte sie mit Platz drei ihren ersten und bisher einzigen Podestplatz. Wir haben uns mit ihr über den bevorstehenden Weltcup in ihrer Heimat unterhalten.
Natalie, Du fährst eine tolle Saison, warst immer in den Top 15. Was ist anders?
Natalie Maag: „Es läuft dieses Jahr wirklich sehr gut. Ich habe meine Konstanz wiedergefunden, die mir in den letzten Jahren ein wenig abging. Ich habe einfach wieder richtig Freude beim Rodeln, es macht Spaß und dann kann man den Schlitten auch einfach laufen lassen. Wenn man lockerer im Kopf ist, fährt man auf Attacke, und dann ist man automatisch auch schneller und damit erfolgreicher“.
Siehst Du St. Moritz als Deine Heimbahn oder doch eher Oberhof, wo Du seit zwölf Jahren mit Julia Taubitz trainierst?
Natalie Maag: „Oberhof ist schon meine Heimbahn, aber St. Moritz ist mein Herz! Es ist schön, eine Woche zuhause zu sein, auch wenn es natürlich nicht mein Zuhause ist. Ich liebe es, dort zu fahren. Ich liege dort so gut auf dem Schlitten wie nirgends sonst. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich dort an der Bahn jeden kenne. Ich genieße jeden Lauf, es ist ein Traum und einfach nur wunderbar“.
Du hast in der Saison 2020/21 in St. Moritz auch dein erstes Weltcup-Podium erreicht. Macht es das nochmal zu was Besonderem?
Natalie Maag: „Ja, ich hätte nie gedacht, dass ich dort überhaupt mal einen Weltcup fahren darf. Ich habe mich schon sehr über das Weltcuprennen dort gefreut und dass es dann gleich ein Podium war, war natürlich eine unbeschreibliche Situation. Es ist die letzte Natureisbahn der Welt, und ich finde, so lange, wie sie noch steht, muss man dorthin fahren. Ich finde es schön, dass wir jetzt jedes Jahr dort sind. Schade ist für uns Damen allerdings, dass wir nicht von ganz oben fahren dürfen. Beim Sepp-Benz-Memorial-Race sind wir letztes Jahr sogar vom Herren- und nicht nur Bobstart gefahren. Da hat man 140km/h Spitzengeschwindigkeit drauf und kommt ganz anders durch den Horse Shoe. Ich weiß, es gibt immer Sicherheitsbedenken, aber meiner Meinung nach war das Fahren bei der Kälte diese Saison in Sigulda viel anspruchsvoller als hier in St. Moritz“.
Wer wird dich diese Woche anfeuern?
Natalie Maag: „Meine Familie wird da sein. Die haben mich auch schon in Oberhof zur WM angefeuert. Natürlich kommen auch Freunde, um mich zu unterstützen. Das macht es auch noch mal speziell, und ich freue mich riesig auf die ganze Woche“.
Vielen Dank für das Gespräch!