Nico Gleirscher ragt aus Österreichs Rodel-Quartett heraus

Nico Gleirscher, Igls 2024

Innsbruck (FIL/08.12.2024) Beim Auftritt im Olympia-Eiskanal in Innbruck-Igls anlässlich des EBERSPÄCHER Rodel Weltcups haben die österreichischen Herren mächtig aufgetrumpft. Die Plätze eins bis vier gingen an rot-weiß-rote Rodler. „Was die Österreicher heute gezeigt haben - Hut ab. Das war wirklich stark“, sagte Felix Loch. Dabei hat einer aus der Phalanx besonders herausgeragt: Nico Gleirscher. Der 27-jährige Sprint-Vize-Weltmeister benötigte für seine beiden Fahrten 1:39,713 Minuten. Der Rückstand von Jonas Müller betrug 0,095 Sekunden, David Gleirscher war 0,453 Sekunden langsamer. Wolfgang Kindl hat als Vierter mit 0,637 Sekunden Rückstand sein 33. Podium verpasst. Auf Nico Gleirscher prasselte hinterher eine wahre Lobesflut seiner Konkurrenten ein. „Nico war die ganze Woche schon so schnell. Sein Sieg geht absolut in Ordnung“, sagte Bruder David Gleirscher. „Nico fährt unheimlich stark hier in Igls, er kann ein bisschen mehr riskieren in der Bahn, insofern ist sein Erfolg vollauf gerechtfertigt“, urteilte Müller. Doch was sagt der Triumphator nach seinem fünfte Weltcuperfolg? „Ich weiß nicht, was die anderen immer machen? Ich bin einfach nur runtergefahren“, meinte Nico Gleirscher.

Einen Trost hatte Jonas Müller. Der 27-Jährige hatte im ersten Lauf den Bahnrekord von Johannes Ludwig (Deutschland) mit 5,319 Sekunden aus dem Jahr 2011 auf 5,299 Sekunden verbessert. Damit hält er jetzt neben dem Bahnrekord (29,288) auch die Bestmarke für den schnellsten Starter. „Die Startzeit von Jonas war schon gewaltig“, lautete das Urteil von Loch. „Ich bin super zufrieden mit meinem Startrekord“, sagte Müller.

Doch was war mit Max Langenhan, dem Sieger des Auftaktrennens in Lillehammer? Er belegte Platz fünf, war damit Best-of-the-rest. 0,688 Sekunden betrug der Rückstand des 25-jährigen Deutschen. Entsprechend kritisch fiel sein Fazit aus: „Beide Läufe waren schlecht, das kann man einfach mal so festhalten. Wenn ich zweimal geradeaus fahre, kann ich locker ums Podium mitkämpfen. So geht das einfach nicht.“ Ähnlich äußerte sich auch der dreifache Olympiasieger Loch (0,709 Sek. zurück) zu seiner Leistung: „Vom Schlitten her war ich eigentlich gut aufgestellt, aber meine Fahrten hätten ein wenig besser sein können.“ Beide bauen jetzt auf das kommende Wochenende, wenn der Weltcuptross in Oberhof Station macht.

Bei Schneefall, wie am Sonntag in Igls, laufen eigentlich die Schlitten der italienischen Rodler besonders schnell. Doch Dominik Fischnaller hatte auch keine Erklärung, warum das nicht zugetroffen ist. Als Siebter hatte er 0,763 Sekunden Rückstand, lag knapp vor dem Letten Kristers Aparjods (0,808).