Julia Taubitz gewinnt den Gesamt-Weltcup
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Yanqing (FIL/22.02.2025) Julia Taubitz ist die Siegerin des Gesamt-Weltcups. Die 27-jährige Deutsche verbesserte sich durch ihren 30. Sieg beim Finale des EBERSPÄCHER Rodel Weltcups in Yanqing noch von Platz drei auf Rang eins.
Souverän meisterte die Weltmeisterin den 1475 Meter langen Olympia-Eiskanal von 2022. In beiden Durchgängen war sie die schnellste Zeit gefahren, was sich am Ende auf 1:58,926 Minuten addierte. Als ihr der deutsche Cheftrainer Patric Leitner im Ziel gratulierte, fragte Taubitz erst einmal: „Hat’s gereicht?“ Ja, es hatte gereicht, weil ihre schärfsten Konkurrentinnen im Kampf um die Kristallkugel, Madeleine Egle und Lisa Schulte (beide Österreich), patzten. Egle wurde mit 1,271 Sekunden Rückstand Neunte, Schulte war drei Positionen (0,898 Sekunden zurück) besser.
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Für die Endabrechnung bedeutete dies: Mit ihrem dritten Saisonsieg holte Taubitz 657 Punkte. Ihre fünfte Kristallkugel, die vierte in Folge. Die Interviews für FIL-TV begann sie mit den Worten: „Ich bin so glücklich. Ich habe so viele Worte, aber mein Englisch ist nicht so gut, sodass ich alles auf Deutsch sage.“ Dann musste sie eine kleine Pause machen, weil sie von ihren Emotionen übermannt wurde: „Nach dem Sturz bei Olympia bedeutet mir dieser Sieg und der Gewinn des Gesamt-Weltcups sehr viel.“ Die Österreicherin Egle stand zwar viermal ganz oben auf dem Podest, doch war weniger konstant. „Die ganze Woche war extrem schwierig“, sagte sie, die wegen einer Erkältung nur zwei Trainingsläufe absolvieren konnte, „deshalb kann ich mit dem zweiten Platz im Gesamt-Weltcup zufrieden sein.“ 629 Punkte sammelte sie bei den neun Rennen. Ihre Teamkollegin Schulte kam auf 620 Punkte. „Es war eines meiner Ziele, dass ich mich unter den Top-Drei etablieren kann“, sagte sie, „deshalb bin ich mit dem dritten Platz schon glücklich.“
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Neben Taubitz stand Natalie Maag (Schweiz; 0,442 Sekunden zurück) als Zweite auf dem Podium vor Merle Fräbel (0,477). Die 21 Jahre alte Deutsche berührte in beiden Läufen jeweils im unteren Bahnteil die Bande, sodass sie sich eine bessere Platzierung selbst verdarb. Kleiner Trost: In 7,005 Sekunden erzielte sie einen neuen Startrekord. Auf den weiteren Plätzen folgten Kendija Aparjode (Lettland/0,611) vor Ashley Farquharson. Die US-Amerikanerin konnte sich in Durchgang zwei noch um zwei Positionen (0,734) verbessern.