Berchtesgaden (pps) Jan Steler ist tot. Der Vizepräsident für internationale Angelegenheiten des Internationalen Rennrodel-Verbandes (FIL) verstarb am vergangenen Samstag (12. August 2006) im Alter von 77 Jahren in seiner französischen Wahlheimat nach einem längeren Herzleiden, wie das FIL-Büro in Berchtesgaden am Montag (14. August 2006) mitteilte.
Der gebürtige Pole, der seit 1959 in Frankreich lebte und arbeitete, wurde 1955 – also zwei Jahre vor der offiziellen Gründung der FIL – in Oslo beim Kongress der Sektion Luge des Internationalen Bob- und Skeleton-Verbandes (FIBT) in die Technische Kommission aufgenommen. Ohne jeden Zweifel war Steler damit der dienstälteste Funktionär der FIL. Von 1971 bis 1994 fungierte Steler als Generalsekretär der FIL, seit 1994 amtierte er als Vizepräsident für Internationale Aufgaben.
Der 53. FIL-Kongress 2005 im italienischen Cesana stand ganz im Zeichen von Jan Steler, der auf eine 50 Jahre lange Tätigkeit als Funktionär zurück blicken durfte. „Jan Steler ließ sich niemals von Schwierigkeiten, Widrigkeiten oder Problemen beeindrucken, schon gar nicht aufhalten. Diese Haltung zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Er hat sich nie entmutigen lassen, stattdessen eigene Initiativen ergriffen und einen Weg gefunden“, sagte FIL-Präsident Josef Fendt damals in seiner Laudatio.
Beim FIL-Kongress 2006 in Berchtesgaden war Steler erneut in seinem Amt bestätigt worden. Sein Gesundheitszustand ließ aber die Teilnahme nicht mehr zu. So konnte er die Auszeichnung „Spirit of Sport“, mit der die Vereinigung der Internationalen Sportverbände seine Verdienste würdigte, nicht persönlich im Empfang nehmen. Neben vielen anderen Auszeichnungen nahm die 1994 verliehene Jahrhundertmedaille des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) einen besonderen Rang ein.
Einen Namen im Rennrodelsport machte sich Steler auch als Architekt. Er war maßgeblich am der Projektierung der Olympiabahnen in Grenoble, Sapporo, Lake Placid, La Plagne, Lillehammer und Salt Lake City beteiligt.