Ein kräftiges Lebenszeichen gab das italienische Naturbahnrodel-Nationalteam der Herren auf ihrer Heimbahn in Olang/Valdaora. Mit Florian Breitenberger, Patrick Pigneter und Anton Blasbichler fuhren gleich drei „Azzurri“ auf das Podest. Den italienischen Triumph komplettierten Vorjahressieger Martin Psenner als Vierter und Phillip Antholzer als Fünfter.
Vor vier Jahren feierte Florian Breitenberger in Hüttau (Salzburg) seinen ersten Weltcup-Sieg. Seither konnte er trotz konstant guter Trainingsleistungen nie mehr auf das oberste Podest klettern. Umso größer war seine Freude nach der Zielankunft: „Ich bin in den letzten Jahren oft nur knapp Zweiter geworden. Deshalb bin ich nun überglücklich, dass es heute endlich wieder geklappt hat“. Und die Erwartungen für die in wenigen Tagen beginnende Europameisterschaft in Umhausen? „Das ist eine Bahn, die mir sehr liegt. Wir haben schon dort trainiert, und die Ergebnisse lassen auf ein gutes Ergebnis hoffen“.
Mit seinem zweiten Platz bestätigte der Weltcup-Führende Patrick Pigneter seine bisherigen Saisonleistungen: Erster in Longiarü, Zweiter in Kindberg und nun wieder Rang zwei. Dabei gilt Olang nicht einmal als seine Lieblingsbahn. „Ich habe mir überhaupt nicht viel erhofft, da diese Bahn meinem Fahrstil nicht entgegen kommt. Mit einem Platz unter den Besten Sieben wäre ich schon zufrieden gewesen. Die Trainingsergebnisse waren schließlich auch nicht überragend.“ Im Gesamt-Weltcup baute der junge Südtiroler seine Führung weiter aus. Der nunmehr Zweitplatzierte Breitenberger liegt bereits 61 Punkte zurück.
Immer besser in Form kommt der amtierende Weltmeister Anton Blasbichler. Nach zwei vierten Plätzen stand er in Olang erstmals in dieser Saison auf dem Siegerpodest - und das trotz Handicap. „Ich habe mich heute beim Präparieren der Schiene am linken Daumen geschnitten, was im Krankenhaus mit vier Stichen genäht werden musste“. Aufgrund dieser Verletzung war er letztlich auch zufrieden mit seinem dritten Platz, obwohl er sich nach guten Trainingsleistungen mehr erhofft hatte. Profitiert hat er sicherlich auch vom schweren Fehler des Österreichers Robert Batkowski, der bis zur Schlusskurve noch vor ihm lag. „Robert hat dort wahrscheinlich zu viel riskiert. Da sind ein paar Wellen drinnen, deshalb bin ich dort etwas vorsichtiger gefahren. Wir haben heute als Team aufgezeigt, die EM kann kommen“.
Ergebnis:
1. Florian BREITENBERGER (ITA), 1:09,35(1), 1:09,62(1), 2:18,97
2. Patrick PIGNETER (ITA), 1:10,00(3), 1:09,75(2), 2:19,75
3. Anton BLASBICHLER (ITA), 1:10,03(4), 1:09,93(3), 2:19,96
4. Martin PSENNER (ITA), 1:10,12(5), 1:10,02(4), 2:20,14
5. Philipp ANTHOLZER (ITA), 1:10,28(6), 1:10,20(7), 2:20,48
6. Philipp WAGNER (AUT), 1:10,29(7), 1:10,36(8), 2:20,65
7. Andreas CASTIGLIONI (ITA), 1.10,32(8), 1:10,37(9), 2:20,69
8. Gerhard PILZ (AUT), 1:10,64(11), 1:10,14(5), 2:20,78
9. Gernot SCHWAB (AUT), 1:10,68(12), 1:10,18(6), 2:20,86
10. Florian BATKOWSKI (AUT), 1:10,46(9), 1:10,67(11), 2:21,15
11. Gerald KAMMERLANDER (AUT), 1:10,72(13), 1:10,48(10), 2:21,20
12. Georg MAURER (GER), 1:10,63(10), 1:10,76(12), 2:21,39
13. Björn KIERSPEL (GER), 1:10,79(14), 1:11,22(13), 2:22,01
14. Robert BATKOWSKI (AUT), 1:09,93(2), 1:12,31(20), 2:22,24
Weltcupstand (3/6):
1. Patrick PIGNETER (ITA) 270
2. Florian BREITENBERGER (ITA) 209
3. Anton BLASBICHLER (ITA) 190
4. Gernot SCHWAB (AUT) 189
5. Gerald KAMMERLANDER (AUT) 165
6. Martin PSENNER (ITA) 150
7. Philipp WAGNER 136
8. Florian BATKOWSKI (AUT) 108
9. Robert BATKOWSKI (AUT) 101
9. Andreas CASTIGLIONI (ITA) 101
11. Georg MAURER (GER) 92
11. Gerhard PILZ (AUT) 92
13. Björn KIERSPEL (GER) 88
14. Marcus GRAUSAM (GER) 86