Vorschau 3. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup Oberhof (GER):
FIL-Rodelelite geht in Thüringen auf Punktejagd / Julia Taubitz vor 30. und Wendl/Arlt vor 55. Weltcupsieg
Oberhof (FIL/11.12.2024) Nach Lillehammer (NOR) und Innsbruck (AUT) ist der internationale Rodel-Tross weitergezogen nach Deutschland, genau gesagt nach Thüringen. Vom 13. bis 15. Dezember 2024 wird in der LOTTO Thüringen EISARENA der 3. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup ausgetragen. Insgesamt 120 Schlitten aus 22 Nationen haben für den Weltcup gemeldet, es werden 39 Damen und 47 Herren im Einsitzer sowie 13 Damen- und 22 Herren-Doppelsitzer starten. Neben den Weltcup-Rennen steht am Sonntag die erste Team-Staffel im Rahmen des EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW auf dem Programm. Die Staffel in Innsbruck musste wegen technischer Probleme abgesagt werden.
Für die Thüringer Rodelfans ist es am dritten Adventwochenende ein Wiedersehen mit ihren lokalen Helden, allen voran Max Langenhan, Weltmeister im Einsitzer und mit dem Team sowie Vize-Weltmeister im Sprint, und Julia Taubitz, Sprint- und Team-Weltmeisterin sowie Vize-Weltmeisterin von Altenberg. Beide führen nach zwei Saisonstationen den Gesamtweltcup an.
Der 25-jährige Max Langenhan ist im 30 Kilometer von Oberhof entfernten Friedrichroda aufgewachsen, hat das Auftaktrennen in Lillehammer gewonnen und derzeit insgesamt 16 Weltcupsiege auf seinem Konto. Er führt mit 155 Punkten den Gesamtweltcup an vor den beiden Österreichern Nico Gleirscher (146 P.) und Wolfgang Kindl (145 P.). Julia Taubitz hat als gebürtige Sächsin zwar in Altenberg ihre Rodelkarriere gestartet, lebt und trainiert aber seit vielen Jahren in Oberhof. Anders als Teamkollege Max stand sie bei beiden bisherigen Weltcups dieser Saison auf dem Podest, gemeinsam gewannen beide die Premiere des neuen Mixed Einsitzer Event in Lillehammer. An diesem Wochenende könnte sie vor heimischem Publikum den insgesamt 30. Weltcupsieg ihrer Karriere einfahren. Sie steht mit 185 Punkten an der Spitze der Gesamtweltcupwertung vor der WM-Dritten Madeleine Egle aus Österreich (146 P.) und Emily Sweeney aus den USA (145 P.).
Spannend bleibt es wie schon in den Vorjahren bei den Doppelsitzern der Damen und Herren. Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal haben sich nach ihren beiden zweiten Plätzen an die Spitze des Gesamtklassements geschoben und liegen derzeit mit 170 Punkten knapp vor den US-Amerikanerinnen Chevonne Forgan / Sophia Kirkby (155 P.) und den Österreicherinnen Selina Egle / Lara Kipp (150 P.), die beide bereits einen Weltcupsieg zu verzeichnen haben.
Im Herrendoppel sorgen Toni Eggert und sein neuer Doppelsitzer-Partner Florian Müller (GER) weiter für Furore. Der 36-Jährige Eggert raste im zweiten Saisonrennen zum zweiten Mal aufs Podest und führt mit 185 Punkten punktgleich mit den Letten Martins Bots/Roberts Plume den Gesamtweltcup an. Nach zwei dritten Plätzen liegt das österreichische Doppel Thomas Steu/Wolfgang Kindl mit 140 Punkten auf Platz drei. Mit großer Vorfreude blicken auch Tobias Wendl und Tobias Arlt nach Oberhof. Hier fuhren sie den ersten ihrer bisher 54 Weltcupsiege ein und standen bereits acht Mal ganz oben auf dem Treppchen.
Eine Übersicht zu den Weltcup-Gesamtständen und den einzelnen Disziplinen gibt es hier Weltcup Gesamtstände - Rennrodeln
EISARENA Oberhof für innovative und energieeffiziente Bauweise ausgezeichnet
Die LOTTO Thüringen EISARENA Oberhof wurde beim Deutschen Ingenieurbaupreis 2024 in Berlin für ihre zeitgemäße und energieeffiziente Modernisierung ausgezeichnet. Neben der innovativen und ressourcenschonenden Bauweise wurde von der Fachjury insbesondere das neue Dachtragwerk hervorgehoben, das sich elegant in das Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald einpasst. Für die Weltmeisterschaften 2023 wurde die Anlage umfangreich saniert und allen voran modernisiert. So entstand unter anderem ein einzigartiges Dachtragwerk, das sowohl gestalterische als auch funktionale und energieeffiziente Vorteile in sich vereint. Für ausführliche Informationen: Deutscher Ingenieurbaupreis 2024: Thüringer Wintersportzentrum
Stimmen:
Julia Taubitz (GER): „Natürlich wünscht man sich immer Gold, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich nach der Trainingswoche in Lillehammer nicht ganz so selbstbewusst und souverän ins Rennen gehen konnte. Ich hatte schon ein paar Unsicherheiten, daher bin ich mit Platz zwei sehr zufrieden. In Oberhof freue ich mich vor allem darauf, wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen. Oberhof war lange sehr schwer für mich, ich habe dort letztes Jahr erstmals im Weltcup gewonnen. Daran möchte ich natürlich anknüpfen, aber vor allem will ich am Wochenende die schönsten Läufe zeigen, zufrieden sein, am Start noch arbeiten und weiter nach vorne kommen – dann wird das ein tolles Wochenende mit Family and Friends.“
Madeleine Egle (AUT): „Es ist unglaublich, das hätte ich mir nach der Vorbereitung, wo es nicht so gut gelaufen ist, nicht gedacht. Dass es jetzt in Innsbruck wieder funktioniert, ist richtig cool, es fühlt sich gut an, dass der Speed wieder da ist. Wir haben eine sehr gute Materialabstimmung gefunden, die Starts waren richtig gut, auch die Läufe haben absolut gepasst. So kann es in Oberhof weitergehen.“
Max Langenhan (GER): „Meine beiden Läufe in Innsbruck waren einfach schlecht. Deshalb schaue ich jetzt auch positiv nach Oberhof. Ich freue mich riesig. In Oberhof ist es immer traumhaft: Die Leute sind bombastisch, die Stimmung ist bombastisch, und darauf kommt es für mich an. Jeder Helfer ist bis in die Haarspitzen motiviert, alles für unseren Sport zu tun. Und deshalb freue ich mich auf zuhause!“
Thomas Steu (AUT): „Wir sind einerseits brutal angefressen, aber auch extrem happy, dass sich mit den Fehlern noch der dritte Platz ausgegangen ist. Der Speed passt grundsätzlich, aber solche Fehler sollten auf der Heimbahn einfach nicht passieren. Wir haben alles gegeben und probiert, können uns nicht viel vorwerfen. Jetzt heißt es gut analysieren, dann geht es in Oberhof weiter.“
Tobias Wendl (GER): Der erste Lauf in Innsbruck war sauschlecht, der zweite schlecht. Es ist sehr viel Luft nach oben. Mit Lillehammer und Innsbruck haben wir jetzt unsere beiden ,Hass'-Bahnen abgehakt – und jetzt geht's hoffentlich bergauf. Die Bahn in Oberhof liegt uns, da freuen wir uns drauf.“
Toni Eggert (GER): „Natürlich freuen wir uns, zuhause in Oberhof ein Rennen fahren zu dürfen, aber realistisch betrachtet wird es eher schwer, weil andere Teams dort stärker sind, die zuletzt in Lillehammer und Innsbruck Probleme hatten. Auch wir hatten in der Vorbereitung auf der Bahn große Probleme, konnten aus den Kurven vier, fünf den Zug nicht so richtig mitnehmen. Es wird ein komplett anderes Rennen, und es wird sehr hart.“
Cheyenne Rosenthal (GER): „Die Österreicherinnen waren in Innsbruck einfach stark, das muss man ihnen lassen. Mit dem Startrekord im zweiten Lauf haben wir uns aber auch nochmal gemeldet. Jetzt geht es in Oberhof weiter. Die Bahn liegt uns, wir sind dort vor zwei Jahren Weltmeister geworden. Wir wissen, dass wir dort gut fahren können, auch wenn es zunächst immer ein bisschen schwierig ist, je nachdem, wie das Eis steht. Ich bin mir sicher, dass die Bahnarbeiter eine gute Bahn hinkriegen und wir – so das Wetter mitspielt - gute Zeiten fahren werden.“
Dana Kellogg (USA): „Ich habe mich in Innsbruck direkt beim Start an der Schulter verletzt und konnte mich vor lauter Schmerzen nicht mal auf den Schlitten legen. Frank (Ike) hat super reagiert und unseren Schlitten zum Umkippen gebracht, sodass wir ihn stoppen und aus der Bahn steigen konnten. Meiner Schulter geht es bereits besser, aber leider werden wir in Oberhof nicht starten können. Wir hoffen, nach der Weihnachtspause wieder neu angreifen zu können.“
3. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup, Oberhof (GER)
Lokale Startzeit (CET/MEZ)
Freitag, 13. Dezember 2024
11:00 Uhr Nationencup
14:30 Uhr Training Gesetzten-Gruppe
Samstag, 14. Dezember 2024
09:30 Uhr Herren Doppelsitzer, 1. Lauf
10:15 Uhr Damen Doppelsitzer, 1. Lauf
11:10 Uhr Herren Doppelsitzer, 2. Lauf
11:45 Uhr Damen Doppelsitzer, 2. Lauf
12:35 Uhr Damen Einsitzer, 1. Lauf
13:50 Uhr Damen Einsitzer, 2. Lauf
Sonntag, 15. Dezember 2024
10:30 Uhr Herren Einsitzer, 1. Lauf
11:55 Uhr Herren Einsitzer, 2. Lauf
13:30 Uhr Team-Staffel
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