Christian Eigentler neuer Cheftrainer von Österreich
Salzburg (FIL/ÖRV) Mit drei Olympiamedaillen war das Team des Österreichischen Rennrodel Verbandes (ÖRV) bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 die zweiterfolgreichste Mannschaft nach Deutschland.
Mit einem neuen Cheftrainer und weiteren Veränderungen im Betreuerstab will das ÖRV-Team jetzt „neue Reize schaffen und mittelfristig an der Rodel-Großmacht Deutschland vorbeiziehen“, wie es in einer Pressemeldung des ÖRV heißt. Dazu verpflichtet der ÖRV Christian Eigentler, der seit der Saison 2014/15 Technischer Direktor der FIL war, als neuen Cheftrainer.
Eigentler, der nach Beendigung seiner aktiven Karriere 2009 zunächst den ÖRV-Nachwuchs und in Folge die heimische Weltcupmannschaft als Trainer betreute, wechselte 2013 zum internationalen Rennrodelverband (FIL), wo er ab dem Winter 2014/15 und bis jetzt als Technischer Direktor tätig war. Nach Beendigung seines Dienstverhältnisses wurde der 38-jährige Stubaier am 4. April 2022 offiziell als neuer ÖRV-Cheftrainer vorgestellt.
„Ich hatte sehr spannende und lehrreiche Jahre bei der FIL, wo ich hauptsächlich auf das Regelwerk fokussiert war und den Rodelsport als Gesamtes im Blick haben musste. Jetzt steht wieder die direkte Arbeit mit den Athleten im Vordergrund, ich kenne fast alle von meiner früheren Tätigkeit beim ÖRV und freue mich sehr auf den gemeinsamen Weg, der vor uns liegt“, so der Tiroler, dem mit Peter Penz ein ehemaliger Teamkollege zur Seite steht. Penz, gemeinsam mit Doppelsitzer-Partner Georg Fischler 2018 Olympiazweiter, wird nach dem Abschied von Tobias Schiegl verstärkt in der technischen Weiterentwicklung und beim Materialbau eingesetzt. „Peter hat sich diese Aufgabe in den letzten Jahren mit Tobias geteilt und wird jetzt in diesem komplexen Bereich noch mehr Verantwortung übernehmen“, so der neue Cheftrainer, der auch von personellen Veränderungen beim Athletiktraining berichtet: „Um im physischen Bereich noch effizienter arbeiten zu können, braucht es kleinere Trainingsgruppen, eine zielgruppengerechte Methodik und damit auch mehr Fachkräfte. Neben dem Olympiazentrum Innsbruck und Carson Patterson wird künftig auch unter der Regie von Andreas Pröller und Robin Pieper gearbeitet, auch im Bereich der Physiotherapie gibt es mit Löberbauer Performance neue Partner“, so Eigentler.
Seit 2005 stand Rene Friedl als Cheftrainer an der sportlichen Spitze des Rodelverbandes. Neben dem Trainerjob zeigte sich der Wahl-Tiroler in den letzten Jahren vor allem für das Team-Management verantwortlich - eine Mammutaufgabe, die durch die Pandemie und die Olympischen Spiele in China zusätzlich verschärft wurde. Die letzte seiner insgesamt fünf Olympiakampagnen hat beim 54-Jährigen deutliche Spuren hinterlassen. „Ich war nach Peking körperlich und mental angezählt, habe wie ein Großteil der Mannschaft auf vieles verzichtet, und brauche Veränderungen“, so Friedl, dessen Expertise und großer Erfahrungsschatz dem österreichischen Rennrodelsport weiterhin erhalten bleibt. Der Erfolgscoach, in dessen Ära zehn Olympiamedaillen gewonnen wurden, kümmert sich ab sofort um die nächste Generation, trainiert die heimische Jugend A (13-15 Jahre). „Ich brauche etwas mehr Luft für mich und Zeit für meine Familie, wollte weniger Reisen und den bürokratischen Aufwand minimieren. Ich freue mich darauf wieder direkt mit den jungen Athleten zu arbeiten“, so der gebürtige Deutsche, der den ÖRV-Nachwuchs auf den Einstieg in die Juniorenklasse vorbereiten soll. Friedl, der bei der Nachfolgerfrage aktiv miteingebunden war klatscht nun mit Wunschkandidaten Christian Eigentler ab.
Für Markus Prock sind damit die wichtigsten Personalfragen geklärt, „die eine oder andere Adaption ist aber nicht ausgeschlossen. Wir wollen neue Reize setzen und uns weiter nach der Decke strecken“, so der Verbandspräsident, der „froh und gleichzeitig sehr stolz ist, dass wir Christian zurück zum ÖRV lotsen und mit Rene einen absoluten Hochkaräter im Nachwuchsbereich installieren konnten. Damit sind wir für die Gegenwart und Zukunft bestens gerüstet“, frohlockt Prock, der „mittelfristig an der Rodel-Großmacht Deutschland vorbeiziehen und zur Nummer eins im Eiskanal werden möchte.“
Fotos: ÖRV/Ebermann