Am kommenden Wochenende werden im beschaulichen Passeiertal die 17. FIL Weltmeisterschaften im Rennrodeln auf Naturbahn über die Bühne gehen. Zum vierten Mal in der Geschichte der Meisterschaften wird auch ein Mannschaftsbewerb ausgetragen. FIL-Präsident Josef Fendt wird vor Ort sein, die Eröffnung der Veranstaltung vornehmen und die vier anstehenden Entscheidungen verfolgen.
Außer Titelverteidigerin Ekatherina Lavrentjeva befindet sich bei den Damen keine einzige frühere WM-Goldmedaillengewinnerin im Teilnehmerfeld. Renate Gietl (ITA) und Julia Vetlova (RUS) durften sich bereits über Silber freuen, Melanie Batkowski (AUT) gewann die Bronzemedaille vor zwei Jahren. Die junge Österreicherin war allerdings schon zwei Mal Weltmeisterin im Teambewerb. Lokalmatadorin Evelin Lanthaler holte sich am letzten Wochenende die Bestätigung für ihre Topform und krönte sich zur Junioren-Europameisterin. Mit ihr wird auf ihrer Heimstrecke in Passeier mit Sicherheit zu rechnen sein.
Bei den Herren sind dafür gleich zwei ehemalige und ein regierender Weltmeister am Start. Anton Blasbichler (ITA) war 2001 und 2005 Weltmeister, Robert Batkowski (AUT) 2003 und Gernot Schwab (AUT) kommt als Titelverteidiger nach Moos/Passeier. Patrick Pigneter (ITA) sicherte sich 2005 und 2007 jeweils die Bronzemedaille. Mit Andreas Castiglioni (ITA) hofft auch noch der WM-Zweite von 2005 ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitzureden.
Sollte es Pawel Porschnev/Ivan Lazarev (RUS) gelingen, den Titel ein drittes Mal in Folge zu gewinnen, wäre das ein Sieg für die ewige Bestenliste: noch nie hat ein Doppelsitzerpaar drei Mal den Weltmeistertitel errungen. Andreas Schopf (AUT) kommt ebenfalls als zweifacher Weltmeister nach Passeier. Allerdings hat er seine beiden Titel mit seinem Cousin Wolfgang gewonnen, während er in Passeier mit seinem jüngeren Bruder Christian am Start sein wird.
Den Rekord von Gerhard Pilz (AUT) wird auch bei den kommenden Weltmeisterschaften niemand brechen können: er war fünfmal Weltmeister und gewann insgesamt neun Einzel-Medaillen bei Weltmeisterschaften, zehn, wenn man den zweiten Platz von 2001 im Mannschaftsbewerb hinzuzählt.